
Der Drachenfels befindet sich im Siebengebirge in der Nähe von Königswinter am Mittelrhein. Sein Trachytgestein wurde über Jahrhunderte abgebaut und unter anderem für den Bau der Fassade des Kölner Domes genutzt. Als schließlich im Jahr 1810 der Abbau untersagt wurde, langten die Steinbrüche bis zur Kuppe. In 321 m Höhe befindet sich auf der Bergkuppe die Ruine einer Burg, welche zwischen 1138-1149 erbaut wurde. Im Jahr 1634 wurde diese vom Kölner Kurfürsten abgetragen, damit sie nicht erobert und zur Kontrolle der Gegend genutzt werden konnte. Bereits seit dem 19. Jahrhundert sind Burg und Fels beliebte touristische Ziele. Heute befindet sich eine Gaststätte nahe der Kuppe.
Im Jahr 1967 wiesen größere Felsabbrüche die Instabilität der Kuppe auf. In den frühen 1970er Jahren wurden Stahlanker an der Bergspitze angebracht und durch Betonarmierungen miteinander verbunden. Seitdem gab es immer wieder Probleme mit dem bröckeligen Gestein, Steinschlaggefahr und tiefen Rissen in der Felswand. In der aktuellen Sanierung wurden das statische Tragsystem der Felsanker wiederhergestellt, die Felsbeschaffenheit begutachtet und entstandene Spalten geschlossen.
- Insgesamt ca. 8.500 m2 Arbeits- und Schutzgerüste. Diese boten insgesamt etwa 41.400 m2 nutzbare Belagsfläche. Insgesamt haben wir etwa 230 t Gerüstmaterial verbaut und sämtliche Gerüste mit rund 2.400 m2 Wetterschutzplanen eingehaust.
- Sechs Bau- und Personenaufzüge bis 500 kg Nutzlast und einer Förderhöhe von etwa 28 m Höhe.
- Vier Treppentürme bis 28 m Höhe, verkleidet mit Trapezblechen im unteren Bereich als Zugangssicherung.
- Ein insgesamt ca. 400 m langer Bauzaun sowie diverse Baustellensicherungen gegen unbefugtes Betreten.
- Eine Rand- bzw. Absturzsicherung an der Burgruine. Diese diente als sichere Arbeitsfläche für andere Gewerke.
- Eine rund 90 m2 umfassende Zuwegung mit Lastklasse 5 vom oberen Materiallager zur Baustelle.
- Die Ausführungsplanung, Konstruktion, technische Bearbeitung und Erstellung der Ausführungszeichnungen im hauseigenen technischen Büro.
- Die zerklüftete Felsstruktur. Hier mussten wir eine Lösung für die Gründung und Lastabtragung des Gerüsts finden sowie die einzelnen Arbeitslagen des Modulgerüsts so anpassen, dass alle Felsflächen zu bearbeiten waren. Für die Aufstandsfläche der Gerüste von insgesamt etwa 2.100 m2 musste der Untergrund zunächst planiert und begradigt werden. Zur sicheren Lastabtragung waren aufwendige lastverteilende Maßnahmen erforderlich, hierzu gehörten Holzbohlen auf dem Waldboden, Gitterträger und Schwerlastträger.
- Das poröse Gestein. Hier mussten wir unsere Horizontalverankerung gegen Abrutschen oder Kippen des Gerüsts aufwendig mittels Dübelankern anbringen. Wir arbeiteten hier mit mehrfacher Setztiefe bis zu 50 cm bis in den tragfähigen Untergrund. Um die nötige Stabilität von 7,5 kN zu gewährleisten, wurde jeder Anker per Auszugsversuch getestet.
- Die Lage in einem touristisch hoch frequentierten Bereich, in dem der laufende Restaurantbetrieb gewährleistet werden musste sowie die schwierige Topografie. Hier mussten wir eine logistische Lösung für die Anlieferung von Material im Einklang mit dem touristischen Betrieb finden. Das untere Materiallager konnte per LKW angefahren werden. Von hier aus führte ein etwa 100 m langer, unbefestigter Wanderweg zum oberen Materiallager am Restaurant nahe der Baustelle. Alle Materialien wurden mit zwei geländegängigen Teleskopstaplern von Manitou angeliefert. Dies musste täglich bis 10 Uhr morgens abgeschlossen sein, um den touristischen Betrieb nicht zu beeinträchtigen.
- Die Lage im Naturschutzgebiet Siebengebirge. Hier mussten wir einen sensiblen Umgang mit Natur und Umwelt finden, beispielsweise die Gerüstgründung um Bäume herum bauen.






